In der Mobilfunkbranche stand das Jahr 2010 ganz im Zeichen des Smartphones. Nie zuvor waren die intelligenten Telefone so erfolg- und zahlreich wie dieses Jahr. So stellte beispielsweise Apples iPhone 4 nach dem Marktstart Mitte des Jahres Verkaufsrekorde auf und wechselte innerhalb weniger Tage 1,5 Millionen Mal den Besitzer. Trotz technischer Probleme mit der Antenne des Smartphones wurde es begeistert aufgenommen.

Grund dafür dürften die deutlich verbesserte Hardware, ein neues Design, eine Leistungssteigerung des Akkus und exklusive Funktionen wie Apples Face Time gewesen sein. Mit einem 1 Ghz schnellen Prozessor, 512 MB Arbeitspeicher und dem Retina Display sowie einer Frontkamera und einem LED-Blitz gehört das iPhone 4 auch ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung noch zu den Spitzengeräten. Diese Leistungsstärke wird vom Besitzer allerdings mit einem stolzen Preis und einer trotz der Verbesserung niedrigen Laufzeit des Akkus bezahlt.

Gleichzeitig konnten in den USA erstmals mehr Geräte mit Googles Android-Betriebssystem als iPhones abgesetzt werden. Samsung konnte mit dem Galaxy S I9000 erfolgreich den ersten echten Android-Konkurrenten für Apples Flaggschiff präsentieren. Technisch kann das I9000 problemlos mit dem iPhone 4 mithalten, übertrifft es in einigen Aspekten sogar. So gilt das Super AMOLED-Touchscreen des Samsung-Smartphones in Hinsicht auf Farbqualität und Schärfe als bestes aktuell erhältliches Display. Selbst neuere Spitzengeräte wie das HTC Desire HD konnten an dieser Position nicht rütteln. Schwäche zeigt das Gerät nur bei der Leistung des Akkus.

Ebenso erfolgreich startete mit dem S8500 Wave Samsungs hauseigenes Betriebssystem bada. Das Wave wurde in der Fachpresse wohlwollend aufgenommen und vor allem für die hochwertige Verarbeitung, die technische Ausstattung und die lange Laufzeit des Akkus gelobt. Einziges Manko des Geräts ist das Betriebssystem selbst, das dem Nutzer im Vergleich zu iOS und Android nur sehr wenige Zusatzprogramme bietet.

Mit Windows Phone 7 veröffentlichte Microsoft schließlich im Oktober die längst überfällige neue Version des hauseigenen Windows Mobile und schickte damit einen weiteren Wettbewerber auf den hart umkämpften Markt. Bei dem System handelt es sich um ein völlige Neuentwicklung, die mit Windows Mobile 6.5 nichts mehr gemein hat. Vor allem der Verzicht auf verschachtelte Menüs, die Unterstützung von Multitouch und die Einbindungen von Microsoft Services wie XBox Live soll das Betriebssystem für ein breiteres Publikum interessant machen. Bisher werden nur eine handvoll Geräte mit Windows Phone 7 angeboten: Samsungs I8700 Omnia 7, das HTC Mozart 7 und LGs E900 Optimus 7 sind derzeit in Deutschland erhältlich.